Ich werde in Meetings immer stiller… was kann ich dagegen tun?

Aus dem inneren Rückzug wieder ins Gespräch finden

Sie sind in einer Videokonferenz und merken, dass Sie langsam unruhig und immer teilnahmsloser werden. Anfangs hatten Sie sich noch zu Wort gemeldet, aber nun sagen Sie gar nichts mehr und sind auch nicht mehr bei der Sache. Erst nach dem Meeting erkennen Sie, woran der innerliche Rückzug lag: Das Thema der Einladung war „Wie können wir vom Vorstand euch unterstützen“. Die Botschaft des Vorstands im Gespräch war hingegen: „Ihr müsst euch mehr anstrengen!“. Sie ärgern sich. Es war nicht das erste Mal, dass Sie sich in Meetings zurückgezogen haben und still wurden. Sie möchten gerne, dass sich das ändert, wissen aber nicht wie.

Warum werden Sie in Meetings immer stiller?

Gehen Sie der Ursache auf den Grund. 
Nehmen Sie Ihren Rückzug zunächst einmal an. Begreifen Sie Ihr Verhalten als eine Art Partner, als inneres Teammitglied* und “befragen sie es”.  Wenn Sie in Meetings passiv und teilnahmslos werden, hat das mit Sicherheit einen Grund. Liegt es vielleicht daran, dass Ihre Erwartungen nicht erfüllt werden? So wie im Beispiel oben die Diskrepanz zwischen Thema der Einladung und den Worten des Vorstands in der Videokonferenz?

Den innerlichen Rückzug überwinden: Sprechen Sie Ihr Problem an.

Um sich in Besprechungen einzubringen und aktiv daran teilzunehmen, ist es wichtig, den innerlichen Rückzug zu überwinden. Sprechen Sie diesen Punkt in der Runde an, damit alle wissen, warum Sie so still werden. Beispielsweise könnten Sie sagen: „Ich merke gerade bei mir ein innerliches Unbehagen. Ich kann den Grund dafür allerdings noch nicht so richtig fassen und formulieren.“

5 Tipps wie Sie nach einem innerlichen Rückzug wieder ins Gespräch finden:

  1. Nehmen Sie den innerlichen Rückzug wertschätzend an (er will Ihnen etwas mitteilen)
  2. Gehen Sie der Ursache auf den Grund
  3. Sprechen Sie Ihr Unwohlsein an, oft geht es anderen ähnlich
  4. Nehmen Sie mögliche Unterstützung von anderen Teammitgliedern an
  5. Üben Sie alternative Verhaltensweisen ein, z.B. in einem Businesscoaching

Unterstützung von anderen Teammitgliedern

Wenn Sie ihr Unbehagen ansprechen, nehmen sich idealerweise die Kolleginnen und Kollegen einige Minuten Zeit, um mit Ihnen den Ursprung Ihres Unwohlseins zu erkunden. Oft geht es sogar anderen ähnlich, sie trauen sich aber nicht, es auszusprechen und sind froh, über Ihre Initiative. Daher ist es in jeder Hinsicht richtig und wichtig, darauf hinzuweisen. In einem Unternehmen mit Coaching-Kultur würde immer jemand aus dem Team oder die Führungskraft die Frage stellen: „Was brauchst du, um wieder aktiv dabei zu sein?“

Im Business Coaching mehr erfahren

Im Coaching von Fach- und Führungskräften nehme ich mit Ihnen Ihre “nervenden” sowie förderlichen Teammitglieder* genauer unter die Lupe. Anhand von praktischen Übungen gehen wir unbehagliche Situationen durch und zwar nicht nur kognitiv, sondern lebhaft. Dabei werden die verschiedenen Teammitglieder emotional und körperlich erfahrbar und Alternativen eingeübt. So steigt die Chance, dass Sie das nächste Mal ein aufkommendes Unwohlsein während eines Meetings umlenken können.
Und so wie Sie den innerlichen Rückzug unbewusst jahrelang geübt haben, braucht auch das alternative Verhalten viel und kontinuierliche Übung. Gerne unterstütze ich Sie dabei.

Claudia Seidel

Coaching Methoden

*Das Innere Team ist ein Konzept von Schulz von Thun.
Die 4 Stolpersteine der Kommunikation basieren auf den vier apokalyptischen Reitern der Paarbeziehung von John Gottmann. Das coachen von “nervenden” Teammitglieder (Triggerd Selves) ist eine Methode von ORSC™.

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