Das neue Projektmanagement-Tool wird für mehr Effizienz sorgen! Echt?

Die Erfolgsfaktoren bei digitalen Transformationen.

Sie wollen im Unternehmen Prozesse beschleunigen, Redundanzen verringern und verzahntes Arbeiten ermöglichen? Na klar: dazu braucht es eine Digitalisierung! Es werden Projektmanagement-Tools evaluiert, Preise verglichen und dann steht die Entscheidung für das Cloud-basierte System fest. Das Rollout ist erfolgt, die Schulungen finden parallel statt und alle Mitarbeitenden maulen ob der Doppelbelastung. Aber noch viel schlimmer: kaum eine/r nutzt das neue Projektmanagement-Tool. Wie kann das sein?

Neues Implementieren setzt die passende Haltung voraus

Kennen Sie es, dass Sie sich nach einem Betriebssystem-Update ihres Handys erst wieder an die veränderte Optik und die neuen Features gewöhnen müssen? Wie reagieren Sie bei der nächsten Info „Update verfügbar“? Zögern Sie oder klicken Sie gleich auf „Update installieren“?
Kommt wahrscheinlich darauf an!
Haben Sie mit dem aktuellen (Betriebs-) System keine großen Probleme oder finden Sie Veränderungen anstrengend, dann werden Sie das Update hinauszögern. Finden Sie jedoch Updates sinnvoll oder wichtig oder sind Sie neugierig auf die neuen Features, werden Sie sofort auf den Button „Update installieren“ klicken.
Das heißt: Wie wir Menschen uns bei der Nutzung von neuen digitalen Tools verhalten, hängt von der bisher gemachten Erfahrung ab – und der daraus resultierenden, individuellen Haltung dazu. Ohne echtes, innerliches „ja, dass nützt etwas“, sind wir zögerlich, werden wir nicht handeln.

Die digitale Transformation braucht nicht nur neues Denken sondern auch Geduld

Das Installieren neuer Projektmanagement-Tools und damit auch das Definieren neuer Prozesse in Unternehmen ist natürlich größer als ein Betriebssystem-Update eines Handys. Vor der Implementation neuer Software-Tools im Unternehmen werden Analysen getätigt, Ziele definiert und Ressourcen zugewiesen. Bedenken Sie, dass es neben den Ressourcen Zeit und Geld auch die Ressource Geduld braucht!
Geduld, damit sich alle mit dem Neuen auseinandersetzten können. Geduld, damit die gewohnten Verhaltensweisen, Abläufe und damit auch Denkbahnen verlassen und neues Verhalten und Denken gelernt werden kann. Geduld, den Einwänden zuzuhören. Geduld, sich immer wieder das Ziel und den Nutzen vor Augen zu führen.

Erfolgsfaktoren für die Implementation von neuen digitalen Tools:

  1. Beziehen Sie die Betroffenen ein: Stellen Sie ihr Vorhaben vor. Erklären Sie die Gründe dafür und das Ziel. Wozu soll das neue Implementiert werden? Was wäre dann besser?
  2. Hinterfragen Sie das Mindset: Was halten die Mitarbeitenden von dem Ziel, z.B. den neuen digitalen Tools und Prozessen?
  3. Erkennen Sie Einwände, Zurückhaltung und Widerwillen an. Hören Sie zu! Justieren Sie wenn nötig nach, nehmen Sie Verbesserungsvorschläge an. Bleiben Sie jedoch dem großen Ziel treu.
  4. Fragen Sie als Führungskraft oder Projektleitung regelmäßig nach, wie es läuft. Fordern Sie die Umsetzung ein, auch wenn es sich nach „Schallplatte mit Sprung“ anhört und anfühlt.
  5. Nehmen Sie kleine Erfolge wahr und sprechen sie diese an. Wertschätzen Sie die Nutzung der neuen digitalen Tools und Prozesse.

Bei der Einführung neuer Tools die Belegschaft integrieren und als Geschäftsführung dahinter stehen

Meine Erfahrung ist: Sogar wenn anfangs die Idee allen vorgestellt wurde und von der Geschäftsführung und der Belegschaft für gut geheißen wurde: Es braucht noch mehr, um Neues zu implementieren: nämlich sich kümmern! Und Nachfragen, Mitfühlen und ebenso Einfordern und Nachhaken. Vor allem, wenn das Arbeiten mit dem neuen Tool erst einmal länger dauert, kompliziert(er) oder unpraktisch erscheint, verfallen wir Menschen gerne wieder in die alten Denk- und Verhaltensmuster. Die neuen Prozesse werden ignoriert.
Was hier hilft? Kontinuierliches Mut machen, Auffordern und gut Zureden. Nämlich dazu, die neuen Tools doch bitte zu nutzen um sich daran zu gewöhnen. Und zu loben, wenn es immer besser läuft! Diese Aufgabe liegt bei der Geschäftsleitung, der Führungskraft oder der Projektleitung. Sie gehen auf die Kolleginnen und Kollegen zu, hören hin, besprechen die Einwände und: lassen nicht ab davon, das neue digitale Tool zu bewerben.

Durch das Dranbleiben kommt das Durchhalten – und damit die Implementation von Neuem.
Herzlichen Glückwunsch!

Claudia Seidel

Coaching Methoden

Um in Unternehmen neue digitale Tools und Prozesse zu installieren, die Haltung zu hinterfragen und das Verhalten anzupassen, braucht es ein länge angesetztes Organisationscoaching mit vielen verschiedenen Methoden (auch Organisationsentwicklung genannt). Diese stimme ich kontinuierlich mit Ihnen ab.

Im Strategie-Workshop nutze ich beispielsweise das 7S-Modell um die Hebel zu identifizieren. Einzelinterviews oder Umfragen mit den 3 Ebenen der Realität und einem Myth Change binden die Belegschaft ein. Workshops, Meetings und Retrospektiven mit Methoden wie beispielsweise das 5K-Wertemanagement hinterfragen und verfestigen das neue Denken und Verhalten. Fach- und Führungskräftecoachings helfen Hindernisse zu reflektieren.
Organisationscoaching bzw. -entwicklung ist sehr individuell, fragen Sie daher gerne nach einer Erstberatung.

 

Im Rahmen der Digitalen Transformation und Fachkräftesicherung gibt es das Förderprogramm INAQ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Fragen Sie mich gerne hierzu an.

 

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