Die Arbeiten halt nur Teilzeit )-:

Den Motivationskiller Teilzeitkräfte überwinden

Der Geschäftsführer eines kleinen Unternehmens und seine Assistentin benannten im Coaching zu zweit die Demotivation Teilzeit-Kollegen. Was das bedeutet, fragte ich. Na die sind eben nicht immer da und das merkt man. Dadurch bekommen sie manches nicht mit und bei der Baustellenplanung machen sie mehr Arbeit, weil wir immer mitdenken müssen, ob sie da sind oder nicht. Auch an der Mentalität bzw. Arbeitsmoral merken wir es. „Die arbeiten halt nur Teilzeit.“Diese Wahrnehmung höre ich in Organisationscoachings öfters.

Steht auch Ihr (kleines) Unternehmen vor der Herausforderung, die Zusammenarbeit zwischen Vollzeit- und Teilzeitkräften reibungslos zu gestalten, ohne dass Frustration oder Demotivation entstehen?

Herausforderung Teilzeitarbeit

Viele Menschen möchten nicht (mehr) Vollzeit arbeiten. Ob dadurch der schneller werdende Arbeitsalltag ausgeglichen werden soll oder einfach generell mehr Zeit für Familie, Eltern oder für sich selbst im Vordergrund stehen, immer mehr Menschen verzichten auf ein Vollzeitgehalt.

Zur Erhaltung ihrer gut eingearbeiteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder zur Gewinnung neuer Fachkräfte gehen auch kleine Unternehmen darauf ein.

Doch was macht dieser Trend mit den Vollzeitkräften?

Aus der Flexibilität der einen folgen die Herausforderungen der anderen: Teilzeitkräfte sind nicht jederzeit ansprechbar, was Absprachen erschwert und in der Einsatzplanung zusätzlichen Aufwand bedeutet.

Die Sonderbehandlung der Teilzeitkräfte nervt

Vollzeitkräfte sind „immer“ da und erreichbar. Teilzeitkräfte hingegen „haben einen Sonderstatus“. Es fällt schwer, mit Teilzeitkräften mal schnell etwas im persönlichen Gespräch zu klären oder zu planen. Ereignisse oder Planänderungen im laufenden Betrieb bekommen sie während ihrer Abwesenheit nicht mit und müssen für sie extra dokumentiert  oder im Nachgang mitgeteilt werden, war zusätzlichen Aufwand für die Anwesenden bedeutet. Bei der Baustellenplanung macht die Berücksichtigung der Arbeitszeiten und -tage von Teilzeitmitarbeitenden  (zumindest gefühlt) Mehraufwand.

Diese „permanente Sonderbehandlung“ der Teilzeitkräfte kann Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die in Vollzeit arbeiten demotivieren. Auch ihre Flexibilität wird damit eingeschränkt! Zudem kann es bei ihnen den Eindruck erwecken, dass Teilzeitmitarbeitende weniger engagiert oder weniger belastbar sind.

Coaching im Businesskontext als Lösungsansatz

Ein Coaching – ob zu zweit, zu dritt oder im Team – hilft, die Zusammenarbeit zwischen Vollzeit- und Teilzeitkräften konstruktiv zu gestalten. Wichtige Fragen dabei sind:

  • Was genau empfinden wir als problematisch an der Sonderbehandlung?
  • Wie können wir die Einsatzplanung transparenter und planbarer gestalten?
  • Welche Erwartungen haben wir an die Erreichbarkeit und Arbeitsmoral?
  • Welche individuellen oder gemeinsamen Lösungen können wir entwickeln?

Durch diese Reflexion entsteht ein klareres Verständnis füreinander – und ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle Beteiligten wertgeschätzt und gehört fühlen.

Stimmen Sie also im Team sinnvolle Teilzeitvarianten sowie gegenseitige Erwartungen ab. Sorgen Sie für klare Absprachen und Feedback-Kompetenzen.

4 Tipps für eine bessere Zusammenarbeit trotz Teilzeit

Damit die Arbeit trotz unterschiedlicher Zeitmodelle reibungslos funktioniert, helfen diese praxiserprobten Ansätze:

  1. Ansprechbarkeit klar definieren:
    • Vereinbaren Sie feste Zeiten, in denen Teilzeitkräfte erreichbar sind (z. B. täglich von 10 bis 12 Uhr).
    • Kommunizieren Sie diese Zeiten transparent im Team, im Kalender oder in der E-Mail-Signatur.
  2. Arbeitsverteilung koordinieren:
    • Legen Sie feste Arbeitstage für Teilzeitkräfte fest (z. B. Montag, Dienstag, Donnerstag).
    • Stimmen Sie die Planung eng mit anderen Teilzeit- und Vollzeitkräften ab.
  3. Arbeitsmoral sichtbar machen:
    • Definieren Sie gemeinsam, woran Engagement erkennbar ist (z. B. pünktliche Übergaben, klare Absprachen).
    • Ermöglichen Sie Flexibilität, wo sie sinnvoll und umsetzbar ist.
  4. Regelmäßige Rückblicke einführen:
    • Etablieren Sie Retrospektiven, um regelmäßig die Zusammenarbeit zu reflektieren.
    • Besprechen Sie Herausforderungen offen und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen.

Die Mischung aus Vollzeit- und Teilzeitkräften birgt Herausforderungen, aber auch Chancen. Eine strukturierte Zusammenarbeit hält Fachkräfte im Unternehmen, unterstützt die Work-Life-Balance und steigert langfristig die Zufriedenheit aller.

Die Herausforderung ist eine transparente, offene Kommunikation und das Einhalten von Absprachen: Klären Sie Erwartungen, definieren Sie klare Verfügbarkeiten und reflektieren Sie regelmäßig die Zusammenarbeit. So wird Teilzeit nicht zum Motivationskiller, sondern zu einem Gewinn für alle.

Sie möchten die Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen optimieren?

Gerne unterstütze ich Sie dabei – im Organisstionscoaching, Teamcoaching oder auch Führungskräftecoaching.
Machen Sie gleich einen Termin mit mir für ein unverbindliches Kennenlernen mit Anliegenklärung aus. Schicken Sie mir eine e-mail mit Ihrem Anliegen oder rufen Sie mich an, damit wir im Dialog die Situation und das Vorgehen besprechen können.

Viel Erfolg bei der Gestaltung eines flexiblen und motivierenden Arbeitsumfelds!

Claudia Seidel

Coaching Methode

Organisationscoaching und Teamcoaching mit Fährigkeiten aus meiner Weiterbildung in Organizational and Relationschip Systems Coaching (ORSC™)
Moderations- und Mediationskompetenzen aus competence on top-Weiterbildungen
Retrospektiven nach SCRUM

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